Motorrad einwintern: So bereitest du deine Maschine richtig vor!

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und der erste Frost kündigt sich an. Für uns Motorradfans bedeutet das: Die Saison neigt sich dem Ende zu, Motorrad einwintern. Bevor du deinen treuen Begleiter jedoch in den Winterschlaf schickst, steht die richtige Vorbereitung an. Eine fachgerechte Motorrad-Einlagerung ist kein Hexenwerk, aber essenziell, um im Frühling nicht böse Überraschungen zu erleben. Rost, eine tiefentladene Batterie oder gummiarme Reifen müssen nicht sein! Mit unserer ultimativen Checkliste für das Motorrad einwintern wird deine Maschine perfekt vorbereitet und startklar für die nächste Saison.

Warum die richtige Vorbereitung so wichtig ist

Ein Motorrad ist eine robuste, aber auch empfindliche Maschine. Monatelang steht es nun herum – ein Angriffspunkt für Korrosion, Alterung und Verschleiß. Fehler beim Motorrad einwintern kann teure Folgen haben:

  • Korrosion: Feuchtigkeit lässt Metallteile rosten, besonders an Kette, Bremsscheiben und Schrauben.
  • Batterie-Schäden: Eine tiefentladene Batterie erholt sich oft nicht mehr – ein teurer Austausch droht.
  • Reifen-Schäden: Steht das Motorrad zu lange auf demselben Fleck, können sich flache Stellen bilden oder die Reifen porös werden.
  • Kraftstoff-Alterung: Alter Kraftstoff kann verharzen und die feinen Düsen der Vergaser oder Einspritzanlage verstopfen.

Mit der folgenden Motorrad einwintern Checkliste verhinderst du diese Probleme effektiv und schonst deinen Geldbeutel.

Die ultimative Checkliste: Schritt für Schritt zum Winterschlaf

1. Gründliche Reinigung und Konservierung

Bevor es in die Tiefgarage oder den Schuppen geht, muss dein Bike blitzblank sein. Straßenschmutz, Bremsstaub und Insektenreste sind aggressiv und können Lack und Metall angreifen.

  • Waschstraße oder Eigenreinigung: Wasche dein Motorrad gründlich mit einem milden Reiniger. Achte darauf, auch schwer zugängliche Stellen zu erreichen.
  • Gründlich trocknen: Verwende ein Mikrofasertuch oder einen Luftkompressor, um Wasserreste zu entfernen, besonders in Ritzen und an elektrischen Kontakten.
  • Lack und Chrom pflegen: Nach der Wäsche kommt eine Schicht Wachs oder Politur auf den Lack. Sie schützt vor Feuchtigkeit und verleiht Glanz. Chromteile mit einem speziellen Chrompflegemittel behandeln.
  • Kette reinigen und konservieren: Reinige die Kette gründlich mit einem Kettenreiniger, trockne sie und schmiere sie dann mit einem qualitativ hochwertigen Kettenöl oder -fett ein. Das schützt vor Rost.

2. Die Batterie – das Herzstück der Elektrik

Die Batterie Pflege beim Motorrad einwintern ist einer der kritischsten Punkte. Moderne Lithium-Ionen-Akkus vertragen Kälte besser als klassische Blei-Säure-Batterien, aber beide leiden unter Tiefentladung.

  • Batterie abklemmen oder ausbauen? Bei langer Standzeit empfiehlt es sich, die Batterie auszubauen und an einem kühlen, frostfreien und trockenen Ort zu lagern.
  • Ladezustand prüfen: Miss die Spannung. Liegt sie unter 12,5 Volt, sollte die Batterie geladen werden.
  • Erhaltungsladung: Ein Batterie-Ladegerät mit Erhaltungsladefunktion ist die beste Lösung. Es hält die Batterie über Monate hinweg auf dem optimalen Ladezustand, ohne sie zu überladen.

Vergleich: Batterietypen im Winter

Die Wahl der Batterie entscheidet maßgeblich über den Pflegeaufwand im Winter. Klassische Blei-Säure-Batterien sind am anfälligsten. Sie entladen sich relativ schnell selbst und sind extrem empfindlich gegenüber Tiefentladung. Für sie ist ein Erhaltungsladegerät während der Winterpause praktisch ein Muss. 

Deutlich robuster sind dagegen AGM- oder Gel-Batterien. Sie haben eine geringere Selbstentladung, sind verschlossener und daher unempfindlicher. Eine Erhaltungsladung ist auch hier empfehlenswert, aber nicht ganz so kritisch. 

Die Spitzenreiter in puncto Wintertauglichkeit sind Lithium-Ionen-Batterien. Sie zeichnen sich durch eine sehr geringe Selbstentladung aus und können oft monatelang ohne jegliche Ladung problemlos überstehen. Einziger wichtiger Hinweis: Solltest du sie dennoch laden wollen, ist die Verwendung eines speziell dafür ausgelegten Ladegeräts unbedingt erforderlich, um Beschädigungen zu vermeiden.

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3. Reifen und Bereifung checken

Die Reifen tragen das gesamte Gewicht des Motorrads über Monate. Um flache Stellen und Materialschäden zu vermeiden, gilt es Folgendes zu beachten:

  • Reifendruck erhöhen: Pumpe die Reifen auf etwa 3,0 bis 3,5 Bar auf. Das verhindert, dass der Reifen an einer Stelle platt gedrückt wird. Vergiss nicht, den Druck im Frühling wieder auf den Normalwert zu reduzieren!
  • Lagerort: Stelle das Motorrad möglichst auf einer wärmeisolierten Unterlage (z.B. Holzbrett oder Teppichrest) ab, nicht direkt auf dem kalten Betonboden.
  • Position ändern: Wenn möglich, rolle das Motorrad alle paar Wochen ein Stück weiter, um die Auflagepunkte der Reifen zu verändern.

4. Kraftstoffsystem schützen

Steht Kraftstoff über Monate im Tank, beginnt er zu oxidieren und kann gummiartige Ablagerungen bilden. Das schädigt Benzinpumpe, Einspritzdüsen und Vergaser.

  • Volltanken oder Leertanken? Wir empfehlen: Volltanken! Ein voller Tank bietet weniger Platz für Luftfeuchtigkeit, die sich sonst als Kondenswasser im Tank sammelt und Rost verursacht.
  • Kraftstoffstabilisator hinzufügen: Für den absoluten Premium-Schutz gib einen Kraftstoffstabilisator in den vollen Tank. Dieses Additiv verhindert, dass der Sprit altert und verharzt.
  • Kraftstoffsystem durchspülen: Starte den Motor und lasse ihn kurz laufen, damit der stabilisierte Kraftstoff auch in die Einspritzanlage bzw. den Vergaser gelangt.

5. Den perfekten Lagerort finden

Wie du dein Motorrad richtig im Winter lagerst, hat großen Einfluss auf seinen Zustand im Frühjahr. Idealerweise erfüllt der Stellplatz diese Kriterien:

  • Trocken: Ein Raum mit geringer Luftfeuchtigkeit beugt Rost vor.
  • Frostfrei: Temperaturen um die 10°C sind ideal. Extreme Kälte schadet Reifen, Kunststoffen und der Batterie.
  • Gelüftet: Eine gute Belüftung verhindert Staunässe und muffige Gerüche.
  • Abgedeckt: Verwende eine atmungsaktive Motorradabdeckung aus Baumwolle oder Microfaser. Keine Plastikplane! Diese staut Feuchtigkeit und fördert die Korrosion.
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6. Weitere wichtige Pflegearbeiten beim Motorrad einwintern

  • Flüssigkeiten prüfen: Kontrolliere den Stand von Motorenöl und Kühlflüssigkeit. Ein Ölwechsel VOR der Einlagerung ist sinnvoll, da sich im Öl Säuren und Verbrennungsrückstände befinden, die den Motor angreifen können.
  • Auspuff trockenlegen: Schütte einen Esslöffel Motoröl in den Auspuff und drehe das Motorrad, damit es sich verteilt. Das schützt vor Rost von innen. Vergiss nicht, den Endtopf wieder zu verschließen!
  • Silikaspray für Dichtungen: Sprühe Gummidichtungen an Tank, Sattel und Verkleidung mit Silikonspray ein. Das hält sie geschmeidig und verhindert ein Austrocknen.
  • Schrauben konservieren: Wichtige Schrauben, insbesondere aus Aluminium, können mit einem leichten Schmierfilm (z.B. Fett oder Korrosionsschutzspray) gegen Feuchtigkeit geschützt werden.

FAQ: Häufige Fragen zur Motorrad einwintern

Fazit: Ein guter Winterschlaf garantiert Frühlingsgefühle

Das Motorrad einwintern vorzubereiten mag zunächst wie eine lästige Pflichtaufgabe erscheinen. Doch die investierte Zeit lohnt sich doppelt und dreifach. Wenn du diese Checkliste abarbeitest, schützt du nicht nur deine wertvolle Maschine vor Verschleiß und teuren Schäden, sondern sorgst auch dafür, dass der Saisonstart im Frühling reibungslos und mit vollem Genuss verläuft. Du drehst den Schlüssel, und es geht sofort los – das ist das schönste Gefühl für jeden Biker!

Hat dir unsere Checkliste für das Motorrad einwintern geholfen? Welche Tipps hast du für die Wintereinlagerung? Hinterlasse uns doch einen Kommentar!

(Alle Angaben ohne Gewähr!)

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